Donnerstag, 10. Januar 2008

Darf man Lehrer benoten?


Eine Lehrerin aus Hannover sagt NEIN, die Südkoreanische Regierung sagt JA:

Erneut klagt die Lehrin aus Niedersachsen gegen dem schülerVZ konkurenten Spickmich.de, den dort können Schüler ihre Lehrer Annonym bewerten. Dabei hat sie schon zweimal eine Niederlage vor Gericht einstecken müssen: In zwei Instanzen scheiterte ihr Antrag auf einstweilige Verfügung.

Trotzdem macht sie weiter. Notfalls werde man damit bis zum Bundesverfassungsgericht gehen, sagte ein Anwalt dem Spiegel im Dezember. Am 30. Januar entscheidet das Landesgericht. Richterin Margarete Reske ließ gegenüber Spickmich.de durchblicken, dass sie die Seite nicht verbieten werde. Unterstützt wird sie dabei von der GEW (Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft), da eine soche bewertung "das verhältnis zwischen Schülern und Lehrern verschlechtere".

Daher nehmen viele Lehrer ihre Beurteilung alles andere als gelassen: Anfangs konnte man bei Spickmich.de sehen, welcher Schüler für welchen Lehrer abgestimmt hatte, wobei die abgegebene Note nicht angezeigt wurde. Daraufhin hätten, so Bernd Dicks von Spickmich.de, etliche Lehrer ihre Schüler aufgefordert, bei der Internetseite nicht mehr mitzumachen. "Wir wissen von Fällen, in denen Schüler vor den Direktor gezerrt wurden, mit übelsten Androhungen."

Einen ganz anderen Weg will man in Südkorea gehen: Dort soll auf einem staatlichen Internetportal die bewertung der Lehrer durch die Schüler ermöglicht werden. Umgesetzt werden soll das übriegens die spickmich GmbH.

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